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Teil 2 - Fragestellung, Begrifflichkeit und Methode - Merkmalkataloge - Merkmalkatalog für Längsschnittstudien - Feinstruktur - Graphischer Bereich

2-3-13: Materialität

Als Materialität werden Aspekte des konkret Materiellen bezeichnet. Dies betrifft im Falle von Zeichnungen und Malereien auf Papier insbesondere die verwendeten Zeicheninstrumente und die Art und Weise des Farbauftrags. – Es ist zu beachten, dass die nachfolgend genannten Einzelaspekte nur dann klassifiziert werden, wenn eine entsprechend spezifische und eigenständige graphische Intention mit interpretiert wird. – Auf Substanz, Form und Grösse der Zeichenfläche wird hier nicht weiter eingegangen, da das vorliegende Bildarchiv sich in der Regel auf Papier bezieht, die Formate zum grössten Teil rechteckig sind und die Grösse der Formate zu jedem Bild einzeln angegeben werden. – Der gesamte Aspekt ist in zwei in sich weiter unterteilte Unterkategorien gegliedert. Ihnen ist eine unspezifische Unterkategorie beigefügt, um zusätzliche Erscheinungen mit einbeziehen zu können:

Stifte
Wesentliche Aspekte des Bildes betreffend
Variation der Strichstärke
Variation der Strichbreite
Quasi-flächendeckender Auftrag
Perforation
Andere Aspekte der Verwendung von Stiften
Pinsel
Wesentliche Aspekte des Bildes betreffend
Quasi-flächendeckender Auftrag
Variation des Deckungsgrads
Andere Aspekte der Verwendung von Pinseln
Andere Aspekte der Materialität

Die meisten der aufgeführten Bezeichnungen sind selbsterklärend. Die nachfolgenden Ausführungen beschränken sich deshalb auf Erläuterungen der Beurteilung solcher Aspekte der Materialität in der Untersuchung früher Bilder.

Wurden Zeicheninstrumente im engeren Sinne verwendet – wie Bleistifte, Farbstifte, Filzstifte, Kreiden, Federn und Ähnliches –, so werden diese allgemein als Stifte bezeichnet.

Sind wesentliche Aspekte des Bildes mit Stiften erzeugt, so wird dies entsprechend bezeichnet.

Die Beurteilung der Variation der Strichstärke kann Mühe bereiten, wenn Verdichtungen vorliegen. In bestimmten Fällen bleibt unklar, ob der Eindruck starker Farbgebungen durch Überlagerungen oder durch den Druck des Stifts entsteht.

In die Kategorie der Variation der Strichbreite werden Strichgebungen mit der Breitseite eines Stiftes mit einbezogen.

Ein Quasi-flächendeckender Auftrag geht häufig mit Erweiterungen / Ausdehnungen einher. In solchen Fällen wurden die beiden Aspekte parallel zueinander klassifiziert.

Zur Kategorie der Anderen Aspekte der Materialität von Stiften zählen auch Abbilder zweier oder mehrerer Stifte, gleichzeitig mit einer Hand geführt und derart zwei Linienzüge erzeugend.

Pinsel werden hier allgemein als Malinstrumente verstanden und von Zeicheninstrumenten unterschieden.

Aspekte der Materialität, welche sich im Wesentlichen aus einer Analogie ableiten lassen, wurden ausschliesslich als Analoge Materialität klassifiziert. Aspekte, für welche der graphisch motivierte Anteil die analoge Motivation massgeblich übersteigt und eigenständigen Wert besitzt, wurden parallel zur Analogen Materialität klassifiziert.

Während der Verschlagwortung ergaben sich häufiger Schwierigkeiten bei der Zuordnung von Bildern zu den Kategorien der Flächendeckung durch Stifte. Um Erscheinungen im entsprechenden Umfeld mit zu dokumentieren, wurde erneut eine Hilfskategorie gebildet.

Hinweise zur Vertiefung

  • Band 3, Teil 4