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Teil 2 - Fragestellung, Begrifflichkeit und Methode - Merkmalkataloge - Merkmalkatalog für Längsschnittstudien - Feinstruktur - Verhältnisse zu Nicht-Graphischem

2-3-28: Expression

Als Expression wird jede erkennbare graphische Spiegelung einer psychischen Verfassung bezeichnet. – Solche Spiegelungen kommen zu Stande, wenn Gefühle, Empfindungen und Stimmungslagen der Zeichnenden zu Motiven wesentlicher graphischer Aspekte werden.

Beurteilungen von Expressionen beziehen sich auf entsprechende Bildkommentare.

Es liesse sich durchaus begründen, jedes Bild als Expression aufzufassen. Doch ist eine nachvollziehbare Interpretation dessen, was ausgedrückt wird, in einer morphologischen Untersuchung in den meisten Fällen nicht möglich. Ein Bild wurde deshalb nur dann der Kategorie Expression zugeordnet, wenn sich auf Grund eines Bildkommentars dasjenige, was ausgedrückt wird, verbal näher bezeichnen lässt.

Es liesse sich auch versuchen, bildhafte Aspekte, welche psychische Verfassungen der Zeichnenden ausdrücken, als besondere Formen von Analogien aufzufassen und entsprechend einzuordnen. Dennoch wird dieser Aspekt eigenständig behandelt. Zunächst soll damit eine grundsätzliche Unterscheidung von Bezeichnung («Denotation») und Ausdruck möglich werden. Zu den Bezeichnungen zählen wir alle Benennungen des Graphischen selbst sowie alle Analogiebildungen und Symbolischen Bezeichnungen, unabhängig von Gefühlslagen und Empfindungen der Zeichnenden während des Erzeugens. Als Ausdruck gelten im Unterschied dazu Verhältnisse von Gefühlslagen, Empfindungen und Stimmungslagen der Zeichnenden und dem graphischen Erzeugen. Darüber hinaus lehnt sich die Trennung von Bezeichnung und Ausdruck an entsprechende Unterscheidungen an, wie sie die Kunst betreffen.

Hinweise zur Vertiefung

  • Band 3, Teil 4