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Teil 2 - Fragestellung, Begrifflichkeit und Methode - Merkmalkataloge - Merkmalkatalog für Längsschnittstudien - Feinstruktur - Verhältnisse zu Nicht-Graphischem - Analogien zu Nicht-Graphischem

2-3-19: Analogie III – Typen von Analogem

In Hinsicht auf Typen von Analogem werden 15 Unterkategorien unterschieden. Ihnen ist eine unspezifische Unterkategorie beigefügt, um Erscheinungen mit einzubeziehen, welche nicht unter Erstere gezählt werden können:

Menschen
Tiere
Pflanzen
Sonne
Gebäude und andere Bauwerke
Transportmittel und andere Maschinen
Möbel, Geräte, Instrumente
Andere Gegenstände und Naturerscheinungen
Affekte, emotionale Attribute
Stimmungen, stimmungsmässige Attribute
Ideen, Vorstellungen, Bezüge zu Geschichten, Phantasien
Aktionen, Abläufe, Ereignisse
Lieder
Widmungen
Bild im Bild
Andere 

Die meisten der aufgeführten Bezeichnungen sind selbsterklärend. Die nachfolgenden Ausführungen beschränken sich deshalb auf Erläuterungen der Beurteilung solcher Typen von Analogem in der Untersuchung früher Bilder.

Zu den Menschen gehören alle menschenartigen Figuren, reale wie fiktive, und unabhängig von der Vollständigkeit ihrer Darstellung. – Ausgenommen bleiben isolierte Darstellungen von menschlichen Teilen. Diese wurden den Anderen Typen von Analogem zugeordnet.

Als Affekte oder emotionale Attribute gelten alle bezeichenbaren Gefühlserlebnisse und -ausdrücke, auf welche sich analoge Darstellungen beziehen. – Diese Kategorie ist zu unterscheiden von derjenigen der Expression. Hinsichtlich der Ersteren werden einzelne Affekte oder entsprechende einzelne Attribute mit Hilfe von Analogiebildungen dargestellt, in gleicher Weise, wie andere Typen von Analogem dargestellt werden können. Dabei sind diese dargestellten Affekte in der Regel verschieden von denjenigen der Autorinnen und Autoren während des Zeichnens selbst. Beeinflussen hingegen Affekte der Zeichnenden oder Malenden selbst wesentliche graphische Aspekte eines Bildes und lässt sich dieser Einfluss anhand des Bildes und seines Kommentars interpretieren, so handelt es sich um eine Expression. In diesem zweiten Falle lassen sich häufig keine die jeweiligen Gefühle direkt bezeichnenden Darstellungen finden.

Entsprechendes gilt für Stimmungen und stimmungsmässige Attribute. – Der Unterschied von Affekt und Stimmung besteht in der Bezogenheit auf eine Ursache. Ein Gefühl, welches als direkte Reaktion auf eine Ursache entsteht, wird als Affekt bezeichnet. Eine Gefühlslage, welche ohne direkten bezeichenbaren Grund aufkommt, wird als Stimmung bezeichnet. – Diese Kategorie ist ebenfalls zu unterscheiden von derjenigen der Expression.

Zu Ideen, Vorstellungen, Bezügen zu Geschichten und Phantasien zählt Analoges, welches nicht auf das sichtbare Reale eingeschränkt werden kann. – Hierzu zählen auch alle moralischen und ästhetischen Werturteile, wenn sie nicht das Graphische selbst betreffen.

Zur Kategorie Bild im Bild zählen alle Abbildungen von Zeichnungen, Malereien, Spiegelbildern, Fotos, Plakaten und Ähnlichem.

Zu den Anderen Typen von Analogem zählen alle Darstellungen, welche keiner der vorangehenden Kategorie zugeordnet werden können.

Typen von Analogem werden entweder anhand eines verbalen Kommentars oder anhand visuell deutlich erkennbarer Analogien beurteilt, in bestimmten Fällen unter Berücksichtigung des Bildkontexts. – Aspekte der Analogien I oder II werden parallel zu den Typen von Analogem klassifiziert.

Eine besondere Situation stellen frühe Bilder dar, die visuell betrachtet sowohl auf Menschen als auch auf Sonnen oder Tiere oder Pflanzen verweisen können, ohne dass ein Kommentar zu einer Klärung führt. Für diesen Fall werden alle jeweils als möglich beurteilten Typen parallel einander zugeordnet.

Ausgenommen bleiben alle Bezüge zur Schrift. Sie bildet eine eigenständige Kategorie.

Hinweise zur Vertiefung

  • Band 3, Teil 4